Geschichte & Philosophie
Stell dir vor, du tauchst ein in eine Welt, in der Zeit stillsteht und deine Sinne erweckt werden. Eine Welt, in der Berührung nicht nur eine körperliche Erfahrung ist, sondern eine Reise zu deinem innersten Kern. Begleite mit auf einem Streifzug durch die faszinierende Geschichte der Massage und entdecke, wie diese uralte Kunst bis heute unser Wohlbefinden beeinflusst.
Die Massage – eine uralte Tradition
Schon vor Tausenden von Jahren erkannten Menschen die wohltuende Wirkung von Berührung. In alten Kulturen wie Indien und China wurden Massagen nicht nur zur Entspannung, sondern auch zur Heilung eingesetzt. Die Wurzeln der Massage reichen bis in die Zeit des Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin zurück.
Damals glaubte man, dass Krankheiten durch böse Geister verursacht werden. Mit speziellen Massagetechniken versuchte man, diese Geister aus dem Körper zu treiben. Dabei wurden bestimmte Druckpunkte am Körper stimuliert, eine Vorstufe der heutigen Akupressur und Akupunktur.
Auch in Ägypten waren Massagen bereits bekannt. Auf alten Wandmalereien sind Menschen zu sehen, die sich gegenseitig massieren. Über Handelswege gelangten die Massagetechniken aus dem Orient nach Europa. Die Griechen und Römer schätzten die wohltuende Wirkung der Massage und setzten sie zur Behandlung von Verletzungen und Krankheiten ein.
Der berühmte griechische Arzt Hippokrates empfahl Massagen als Therapieform und beschrieb ihre positiven Auswirkungen auf Körper und Geist. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Massage weiter und wurde zu einer etablierten Heilmethode, die bis heute ihre Bedeutung nicht verloren hat.
Wissenschaftlicher Ansatz
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen untermauern heute die positiven Effekte von Berührung auf den menschlichen Organismus. Mechanische Reize durch Berührung lösen komplexe physiologische Reaktionen aus. So wird beispielsweise die Ausschüttung von Endorphinen, den körpereigenen Schmerzmitteln, stimuliert. Darüber hinaus beeinflusst Berührung das vegetative Nervensystem und unterstützt somit die Regulation von Stressreaktionen. Auch im Bereich der Psychoneuroimmunologie gewinnt die Bedeutung von Berührung für die Stärkung des Immunsystems zunehmend an Bedeutung.
Osho
Die Kunst der Massage
„Massieren ist etwas, das du zwar anfangen kannst zu lernen, aber du kommst nie an ein Ende. Es geht immer weiter und weiter … Massage ist eine der subtilsten Künste – und es ist nicht einfach nur eine Sache der Kunstfertigkeit. Es ist mehr eine Sache der Liebe. Lerne die Technik – und dann vergiss sie wieder. Danach fühle nur und lass dich von deinem Gefühl leiten. Wenn dein Lernen tief geht, werden 90 % dieser Arbeit durch die Liebe geschehen, 10 % erledigt die Technik.
Durch die bloße Berührung, eine liebevolle Berührung, entspannt sich etwas im Körper.
Wenn du liebst und für den anderen mitempfindest und dir seines höchsten Wertes bewusst bist, wenn du ihn nicht wie einen Mechanismus behandelst, den man in Ordnung bringen muss, sondern wie eine unendlich kostbare Energie, wenn du dankbar bist, dass er dir vertraut und dir erlaubt, mit seiner Energie zu spielen – dann wirst du ganz allmählich das Gefühl haben, als ob du auf einer Orgel spielst. Der ganze Körper wird zur Tastatur der Orgel, und du kannst spüren, wie im Innern des Körpers eine Harmonie entsteht. Nicht nur dem anderen wird geholfen sein, sondern auch dir.
… Nach und nach haben wir vergessen, wo wir jemanden berühren müssen, wie wir ihn berühren, wie tief wir ihn berühren müssen. Wirklich, Berührung ist eine der am meisten in Vergessenheit geratenen Sprachen.
Sei also andächtig. Wenn du den Körper eines Menschen berührst, sei andachtsvoll – als ob Gott selber anwesend wäre und du ihm nur dienst. Ströme mit aller Energie. Während du massierst, massiere nur. Denke nicht an irgendwelche anderen Dinge, denn das sind alles Ablenkungen. Sei in deinen Fingern, in deinen Händen, als würde dein ganzes Sein, deine ganze Seele sich dort sammeln. Lass es nicht nur eine Berührung sein… Mache es zu einem Spiel.
Übe es nicht wie einen Job aus; lass es ein Spiel und ein Vergnügen sein. Lache und bringe auch den anderen zum Lachen.
Beim Massieren trittst du mit der Lebendigkeit eines anderen Körpers in Verbindung und spürst, wo sie fehlt. Du fühlst, wo der Körper unvollständig ist, und machst ihn ganz. Du hilfst der Körperenergie, nicht länger zersplittert, nicht länger im Widerstreit zu sein. Wenn sich die Energien des Körpers aufeinander einstimmen, hast du dein Ziel erreicht.
Gehe also sehr respektvoll mit einem menschlichen Körper um. Er ist der Tempel Gottes, der heilige Schrein. Lerne deine Kunst mit tiefer Ehrfurcht, mit Hingabe. Sie ist eines der schönsten Dinge, die du Lernen kannst.“
- Osho